Diesmal nicht im Hochgebirge, sondern auf einem Weg durch Wälder, Wiesen, Bauernhöfe… Die ganze Strecke ist idyllisch, malerisch. Vögel singen, Grillen zirpen und Bienen summen. Der Geruch und der Anblick von gemähtem Gras, das auf den Feldern trocknete, weckten schöne Erinnerungen an die Ferien auf dem Lande mit meinen Großeltern.
Beginn der Route – Sommerau BL
Der Weg beginnt beim Bahnhof in Sommerau BL. Es ist eine kleine Stadt im Kanton Basel – Landschaft, nur eine Stunde mit dem Zug von Zürich entfernt.
Der Beginn des Weges ist ein leichter Spaziergang von etwa 45 Minuten durch den Wald, entlang eines Baches bis zum 18 Meter hohen Wasserfall.
Dieser Ort, genanng Giessen Stierengraben, ist magisch. Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einem tiefen Wald. Die Sonnenstrahlen dringen durch die Äste der Bäume, und als erstes sieht man einen hohen, senkrechten Felsen, als ob die Strasse zu Ende wäre und es keinen Durchgang gäbe. Dann sieht man, wie sich Wasserströme von oben auf einen großen Felsblock ergießen. Etwas Unglaubliches!
An diesem Ort hat man Lust, länger zu bleiben und die Landschaft zu geniessen. Aber das ist noch nicht das Ende der Route und der schönen Aussichten.
Der Höhepunkt – der Wisenberg-Gipfel
Der Weg führt weiter hinauf zum Gipfel des Wisenbergs. Obwohl der Berg nicht sehr hoch ist, nur 1’000 m, werden Sie auf diesem Abschnitt müde werden. Es gibt auch einige Stufen.
Entlang des Weges kommen Sie an vielen schönen Orten vorbei, die ideal für eine Pause sind. Es gibt auch separate Plätze für das Grill und Lagerfeuer. Wir hielten an einem der Bauernhöfe. Die Bänke unter einem Baum, der uns vor der Sonne schützt, und der Blick auf den Obstgarten und die grasenden Esel haben uns begeistert. Hier konnte man Kaffee, Wasser und lokalen Honigs kaufen. Ich bin kein Experte für Qualität, aber der Honig schmeckte köstlich.
Ein magischer Punkt mit Trinkwasser
Wenn Sie weiter durch den Wald gehen, kommen Sie an einer besonderen Stelle mit Trinkwasser vorbei. Auf den ersten Blick sieht es aus wie Tausende andere in der Schweiz. Laut einer Tafel, die an einem Felsen in der Nähe angebracht ist, besitzt dieser Ort jedoch magische Kräfte. „Hier kannst du all deine Sorgen und deinen Kummer zurücklassen, und sie werden mit dem Wasser tief unter der Erde fliessen.“ Ich weiss nicht, ob das stimmt, aber sicher ist, dass ich mich nach dieser Wanderung zufrieden und mit positiver Energie aufgeladen fühlte.
Nachdem wir uns aller Sorgen entledigt hatten, erreichten wir den Gipfel des Wisenbergs. Von einem 25 Meter hohen Turm aus hat man einen tollen Blick auf den Schwarzwald, den Jura und die Alpen.
Der kleine Hügel Homberg Flue, 790 m ü. M., musste noch erklommen werden, und dann ging es bergab bis zum Bahnhof Läufelfingen.
Burgruine Homburg
Schließlich gibt es noch eine weitere Attraktion: die Burgruine. Sie wurde 1240 im Auftrag des Grafen Hermann von Froburg erbaut. Die Burg diente der Überwachung des Transitverkehrs und wurde nach der gräflichen Gemahlin – Neu Homberg – benannt. Im Jahr 1400 ging die Burg in den Besitz der Stadt Basel über und diente für die nächsten 400 Jahre als Sitz der Landvögte. Wie Sie sich denken können, stiessen das Gebäude und seine Nutzer bei den Bürgern auf wenig Gegenliebe. Schliesslich wurde das Schloss in der Nacht vom 23. auf den 24. Januar 1798 in Brand gesetzt. Der Kanton Basel-Landschaft übernahm das Schloss Homburg 1941 und ist seither für dessen Unterhalt verantwortlich.
Die Ruine von Schloss Homburg ist der letzte Punkt auf diesem Weg. Es stellt sich heraus, dass es nicht nur spannend und interessant ist, im Hochgebirge zu wandern, sondern auch etwas tiefer gelegene Orte zu entdecken, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so aufregend erscheinen.