Ich eröffne hiermit die Saison für Winterwanderungen. Wer den Winter nicht mag, kann ihn ausschlafen und bis zum Frühling warten. Alle anderen können ihre Hosen anziehen und sich auf verschneite Wege vorbereiten.
Zunächst führt ein nicht allzu schwieriger Weg von Lauterbrunnen in das bezaubernde Bergdorf Mürren, von wo aus man unter anderem einen herrlichen Blick auf das berühmte Dreigestirn Eiger (3.967 m), Mönch (4.107 m) und Jungfrau (4.158 m) hat.
Nach dem Verlassen des Zuges am Bahnhof von Lauterbrunnen gehen Sie in Richtung des Staubbach-Wasserfalls (297 m hoch) und wandern weiter bergauf entlang des Baches.
Den Berg auf glitschigem Laub und Schnee hinaufzuklettern, ist nicht gerade die einfachste Sache. Ich empfehle daher, auf diesem Abschnitt Stangen zur Unterstützung zu verwenden.
Wenn Sie die Bergstation der Grütschalp-Bergbahn erreichen, gehen Sie nach links. Hier ist die Route einfacher und vor allem schneefrei. So können Sie sich ganz auf die herrliche Aussicht konzentrieren.
Wer eine kürzere Winterwanderung von rund 1,5 Stunden machen möchte, kann natürlich auch mit der Bergbahn bis zur Grütschalp fahren und erst von dort aus die Wanderung nach Mürren antreten.
Interessanterweise verläuft diese Winterroute entlang einer sehr alten und noch aktiven Eisenbahnlinie. Die Schmalspurbahn (BLM) zwischen Grütschalp und Mürren wurde am 14. August 1891 eröffnet. Sie ist etwa 4 km lang und die Fahrt von einer Station zur anderen dauert etwa 12 Minuten. Der Zug fährt das ganze Jahr über.
Der letzte Streckenabschnitt führt durch das charmante Dorf Mürren, das im November noch menschenleer ist, auf 1.638 m Höhe.
Von Mürren aus fahren Sie mit zwei Gondeln hinunter nach Stechelberg. Mit einem Generalabonnement hatten wir dann freie Fahrt.