Auf dieser kurzen Tour lüften Sie nicht nur den Kopf und dehnen Ihre Muskeln, sondern lernen auch die Stadt Thun ein wenig kennen.
Sie werden Gelegenheit haben, durch die Straßen der Altstadt zu schlendern, den Innenhof des Schlosses zu betreten und die Stadt von oben zu sehen.
Überqueren Sie zunächst die historische Holzbrücke aus dem Jahr 1726 (Scherzligschleuse) und spazieren Sie ein kurzes Stück auf der Promenade an der Aaare entlang. Von hier aus haben Sie einen fantastischen Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Alpen.
Der Weg führt oberhalb der Stadt durch bewaldete Gebiete weiter nach oben. Entlang dieses Abschnitts gibt es mehrere Aussichtspunkte, von denen aus man die Umgebung herrlich von oben betrachten kann.
Schon geht es durch Wohngebiete hinunter in Richtung Schloss. Im Innenhof befindet sich ein Restaurant, in dem Sie sich entspannen und die Atmosphäre des Ortes auf sich wirken lassen können.
Die Burg sieht aus der Ferne wunderschön aus, und aus der Nähe ist ihre Höhe beeindruckend. Wenn man an den Mauern steht, muss man den Kopf weit nach hinten neigen, um die Türme zu sehen.
Schloss Thun
Sie wurde 1190 von Herzog Berchtold V. von Zähringen erbaut. Zu dieser Zeit erreichte sie die Höhe des Rittersaals. Als das Herzogsgeschlecht 1218 ausstarb, fiel die Burg an die Erben, die Grafen von Kyburg. Sie waren es, die die Stockwerke erhöht haben. Heute beherbergen die fünf Stockwerke des Schlosses das historische Museum.
Die Geschichte der Familie Kyburg auf Schloss Thun war recht turbulent. Ursprünglich bestand das Problem darin, dass es keinen männlichen Nachkommen gab, was zum Verlust des Familienbesitzes hätte führen können. Die junge Anna, Tochter des Grafen, profitierte davon und erbte 1264 das gesamte Anwesen.
Brudermord im Schloss Thun
Doch das Schicksal kann launisch sein, denn Jahre später stellte sich heraus, dass auch zwei männliche Nachkommen in der Familie Kyburg zu viel waren.
Die Enkel der Erbin Anna stritten sich um das Erbe. Fürst Eberhard II., für den die Familie eine Laufbahn in einer kirchlichen Institution vorgesehen hatte, hatte größere Ambitionen und verletzte im Streit seinen älteren Bruder Hartmann II. Die Gefolgschaft Eberhards II. soll den Verwundeten aus dem Rittersaal in den Hof geworfen haben, wo er den Geist aufgab.
Um zu verhindern, dass die Gefolgsleute des Ermordeten die Herrschaft an sich reißen, verkaufte Eberhard II. 1323 Burg und Stadt an die Berner Obrigkeit. Die Bedingung war, dass er ein Lehen über das Gebiet erhielt.
Wie Sie vielleicht schon vermutet haben, machte Eberhard II. keine Karriere als Geistlicher. In den folgenden Jahrhunderten bemühte sich die Familie Kyburg, ihren Reichtum und Einfluss zu bewahren.
Nachdem wir die Mauern des Schlosses Thun erkundet hatten, war es noch ein kurzer Spaziergang entlang der Promenade am Fluss und zurück in die Gegenwart.