Fribourg, oder besser Freiburg, ist die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons. Offiziell ist der Kanton Freiburg zweisprachig (Deutsch und Französisch sind die Amtssprachen), aber in der Stadt selbst sprechen rund 70 % der Einwohnerinnen und Einwohner Französisch, was auch auf der Straße zu hören ist.
Die Stadt ist in architektonischer Hinsicht sehr interessant. Daher empfehle ich Ihnen, sich auf diesem Abschnitt des Weges nicht zu beeilen, sondern die markierte Route zu verlassen und durch die Altstadt zu schlendern. Liebhaber von alten Mietshäusern und engen Gassen kommen hier voll auf ihre Kosten.
Die Lage der Stadt am Fluss Saane, umgeben von steilen Hängen, trägt ebenfalls zu ihrer Attraktivität bei.
Kathedrale St. Nikolaus
Was schon von weitem ins Auge fällt, ist der Turm der St. Nikolaus-Kathedrale. Der Bau der Kathedrale erfolgte in mehreren Etappen und dauerte insgesamt mehr als 200 Jahre, von 1283 bis 1490. Interessanterweise stammen die schönen Glasfenster von dem polnischen Maler und Grafiker Jozef Mehoffer (1869-1946).
Die Stadt hat natürlich noch viel mehr zu bieten, aber man braucht Zeit, um alles zu sehen. Am besten nehmen Sie sich dafür einen ganzen Tag Zeit. Unser Ziel war es jedoch, die schöne Umgebung zu erkunden, und so setzten wir unseren Weg fort.
Gotteron-Schlucht
Die nächste Etappe der Route führt durch die Gotteron-Schlucht. Er ist von hohen, senkrechten Felswänden umgeben. Unterwegs kommen Sie an alten Mühlen, einem Bauernteich sowie an zahlreichen Bänken und Grillplätzen vorbei. Die vielen Stufen und Holzbrücken verleihen dem Ort ein ungewöhnliches Aussehen.
Nach dem Verlassen der Schlucht führt der Weg zwischen Feldern und Weiden weiter, aber das ist nicht das Ende der Attraktion.
Von der kleinen, aber reich verzierten Lorette-Kapelle aus hat man einen fantastischen Blick über die ganze Stadt. Es ist sogar schwer, sich von diesem Anblick loszureißen.
Der Staudamm „Maigrauge“
In der Nähe befindet sich der Maigrauge-Staudamm, der zwischen 1870 und 1872 nach den Plänen des Ingenieurs Guillaume Ritter gebaut wurde. Damals war es der erste Betondamm in Europa.
Ingenieur Ritter hatte große Pläne für das Gelände. Er wollte Hotels und Eisenbahnen zu den umliegenden Gipfeln bauen und Kreuzfahrten veranstalten. Leider überschätzte er seine Investition und ging in Konkurs.
Die Staumauer selbst ist von der Größe her nicht so beeindruckend wie andere Staumauern in der Schweiz. Sie ist nur 21 Meter hoch. Dennoch ist die Umgebung attraktiv.
Heute wird der Stausee für die Energieerzeugung in zwei Kraftwerken genutzt. Der erste befindet sich direkt neben dem Staudamm, der zweite hinter dem Hügel von Bourguillon.
Zum Schluss noch ein Spaziergang durch die Straßen von Freiburg oder, wenn Sie es vorziehen, Freiburg, und mit dem Zug zurück nach Hause.