Diese wunderschöne Route beginnt und endet am Bahnhof Ospizio Bernina.
Er liegt auf 2ˈ256 m ü. M. und ist damit der höchstgelegene Bahnhof auf der Strecke des weltberühmten Bernina Express.
Panoramazug Bernina Express
Dieser Panoramazug startet in Chur und fährt rund vier Stunden bis ins italienische Tirano. Sie führt durch 55 Tunnel und über 196 Brücken. Entlang der gesamten Strecke können die Reisenden einzigartige Ausblicke geniessen.
Sie werden sicher die Gelegenheit haben, die roten Züge am Lago Bianco vorbeifahren zu sehen.
Diga scala, oder Wasserdamm
Der erste Abschnitt der Route führt entlang der Bahngleise bis zum Staudamm des Lago Bianco. Sie ist nicht von so beeindruckender Grösse wie einige der Wasserkraftwerke in der Schweiz. Dennoch ist es angenehm, sie in dieser bergigen Umgebung zu betrachten, und wenn man um sie herumgeht, wird einem auch nicht schwindelig.
Kurz hinter dem Damm trafen wir auf eine Gruppe von Murmeltieren, die sich auf den Felsen lagen.
Sassal Mason Aussichtspunkt
Weiter führt der Weg zum Gasthaus und Restaurant Sassal Mason (derzeit geschlossen) mit einer grossen Terrasse am Berghang, von der aus man eine herrliche Aussicht hat.
Wahrscheinlich hat der Schriftsteller Marcel Proust das Gasthaus vor Jahren wegen dieser Aussicht besucht, ebenso wie Otto von Bismark und Baron Rothschild.
Crotti – Steinhäuschen
Neben dem Bergpanorama fallen hier auch die runden Steinbauten, die sogenannten Crotti, auf, die ohne Mörtel gebaut wurden. Früher wurden sie zur Lagerung von Milch, Käse und anderen Vorräten genutzt. In diesen Regionen sind viele davon zu finden.
Wenn Sie von der Aussichtsterrasse aus nach rechts schauen, sehen Sie einen Wasserfall und einen Teil des Palügletschers. Dorthin führt der Weg, allerdings auf einem etwas umständlichen Weg.
Türkisfarbener See Lagh da Palü
Zunächst müssen Sie zum türkisfarbenen See Lagh da Palü hinabsteigen und eine kleine Brücke über einen Bach überqueren. In diesem Gebiet trafen wir auf junge Rehe, die sorglos durch den Wald liefen.
Danach folgt ein steiler und ziemlich anstrengender Aufstieg zum letzten Punkt dieser Route, dem See Lagh da Caralin und einem phänomenalen Wasserfall. Dies ist der ideale Ort, um sich vor der Rückreise auszuruhen. Ausserdem ist es traurig, diesen wunderbaren Ort zu früh zu verlassen.
Unterschiedliche Bedingungen auf der Route
Zum Schwierigkeitsgrad dieser Route kann ich sagen, dass es Abschnitte gibt, die ein wenig mehr Kraft und Vorsicht erfordern. Ausserdem gibt es Wege, auf denen man in entspanntem Tempo die Aussicht geniessen und nach wilden Tieren Ausschau halten kann.
Alles in allem sollten Sie versuchen, Ihre Kräfte für diese 18 Kilometer schöne Wanderung gut einzuteilen.
Geschichte vom Ospizio Bernina
Das Ospizio Bernina ist ein Bergpass in den Schweizer Alpen, der sich auf einer Höhe von 2.306 Metern befindet. Er verbindet das italienische Städtchen Tirano mit dem schweizerischen Dorf Pontresina. Im Jahr 1864 wurde hier eine Eisenbahnlinie fertiggestellt, die es den Reisenden ermöglicht, bequem und sicher über den Pass zu gelangen.
Bis zu diesem Zeitpunkt war es nämlich extrem gefährlich, diesen Weg zu Fuß oder mit dem Pferd zu machen. Im Winter konnte man oft tagelang im Schneesturm steckenbleiben und musste um sein Leben bangen. Viele Menschen starben an Kälte oder Hunger, bevor sie ihr Ziel erreichen konnten.
Doch die Eisenbahn brachte nicht nur Bequemlichkeit und Sicherheit mit sich – sie öffnete auch völlig neue Perspektiven für die Menschen in der Region. Denn plötzlich wurde es möglich, auch im Winter über den Pass zu reisen und so die Grenzen des bisherigen Alltags zu sprengen. Der Tourismus boomed in der Folge und das Ospizio Bernina entwickelte sich bald zu einem beliebten Ausflugsziel für Menschen aus aller Welt.
Heute ist das Ospizio Bernina noch immer ein beliebter Ort für Touristen und Einheimische alike – sowohl im Sommer als auch im Winter! Wer hierherkommt, kann nicht nur atemberaubende Landschaften genießen, sondern auch etwas über die interessante Geschichte des Ortes lernen.