Ein Spaziergang durch die Taminaschlucht ist eine gute Option, besonders an heißen Tagen. Die hohen Felsen bieten Schutz vor der Sonne und das Rauschen des Tamina-Flusses wirkt entspannend.
Das älteste barocke Badehaus
Am Ende der Schlucht steht das älteste barocke Badehaus der Schweiz, das 1630 erbaut wurde. Zwischen 1983 und 1995 wurde es umfassend renoviert.
Es lohnt sich, hier eine Weile zu verweilen und etwas mehr über den Ort zu erfahren. In den Kellern des Gebäudes befinden sich die ehemaligen Badestuben. Auch die alte Küche und eine kleine Kapelle sind erhalten geblieben. Das Klostermuseum und das Paracelsus-Denkmal sind für Besucher geöffnet.
Paracelsus war ein berühmter Naturforscher, Arzt und Philosoph. Im Jahr 1535 wurde er der erste Kurarzt in Bad Pfäfers. Er schrieb auch ein Buch über die medizinischen Eigenschaften des örtlichen Wassers.
Nur wenige Meter vom alten Badehaus entfernt befindet sich ein Eingang in einen sehr engen Teil der Schlucht, der zu einer Höhle mit 36,5°C warmem Thermalwasser führt. Dieser Ort macht einen unglaublichen Eindruck. Es ist Dämmerung und die Luft ist feucht. Der Himmel ist nur durch eine kleine Lücke zwischen beeindruckenden, etwa 70 m hohen Felswänden zu sehen.
Heilende Eigenschaften der heißen Quellen
Die heißen Quellen wurden hier im Jahr 1240 von Jägern aus der Umgebung zufällig entdeckt. Schon bald stellte man fest, dass dieses Wasser einzigartige Heileigenschaften besaß, und begann, es massenhaft zu verwenden.
Allerdings war der Zugang zu den heißen Quellen damals nicht so einfach wie heute. Die Kranken stiegen über mehrere miteinander verbundene Leitern hinab oder wurden an Seilen in eine enge Schlucht hinabgelassen. In diesen Felsspalten, in fast völliger Dunkelheit, verbrachten sie viele Tage und hofften auf Heilung.
Erst im Jahr 1839 wurde die Straße durch die Schlucht eröffnet. Und ein Jahr später wurde das Thermalwasser nach Bad Ragaz gebracht, wo ein weltberühmter Kurort entstand.
Zweite Etappe der Route
Nach dem Verlassen der Höhle gibt es mehrere Wege zurück. Eine davon ist, den Bus zu nehmen, der direkt am alten Badehaus hält.
Wer lieber im Schatten wandert und eher flaches Gelände bevorzugt, dem empfehle ich, den gleichen Weg durch die Schlucht zurück zu gehen.
Der Weg führt einige hundert Meter weiter nach oben und es sind zahlreiche Stufen zu überwinden.
Oberhalb der Schlucht gibt es wenig Schutz vor der Sonne, aber die Aussicht auf die Berge und die Umgebung ist wunderschön. Nach Pfäfers führt die Route durch kleine, romantische Weinberge und das letzte Stück der Route folgt dem Rhein.