Wir wachen früh am Morgen auf und fahren nach Bad Ragaz. Draußen vor dem Fenster herrscht regnerisches Oktoberwetter. Aber wir geben nicht auf. Wir sind seit über einem Monat nicht mehr in den Alpen gewandert, also ist die Motivation hoch. Zudem ist eine interessante Route in Aussicht, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Pizol und die umliegenden Bergketten hat. Auch die beeindruckende Bergkette der Churfirsten ist aus der Ferne zu sehen.
Ich sollte schreiben, dass sie sichtbar wäre, wenn nicht die Wolken und der Nebel den Eindruck erweckten. Zeitweise waren sie so dicht, dass die Sichtweite nur 3 Meter betrug. Der Wind war jedoch freundlich und enthüllte eine Zeit lang Edelsteine, die ich auf Fotos festhalten konnte.
Bei sonnigem Wetter, wenn die Sicht perfekt ist, sind die Aussichten definitiv spektakulärer und die Sonne wärmt das Gesicht angenehm. Doch auch ein solches Herbstklima hat seinen Reiz. Die Farbpalette ist völlig anders als im Sommer, einzigartig, und dann ist da noch der dichte Morgennebel, der die Landschaft einhüllt. All dies schafft eine magische, etwas verträumte Atmosphäre. Es ist auch viel ruhiger auf der Strecke. Nicht jeder mag Spaziergänge im Nebel.
Für uns war diese Reise definitiv ein Erfolg. Für das nächste Wochenende muss ich allerdings meine Mütze und Handschuhe herauskramen, denn ich bin immer noch im Sommermodus. Der Abschied vom Sommer ist mir schwer gefallen. Es geht immer so schnell vorbei.
Als wir schliesslich in Bad Ragaz ankamen, nahmen wir den Bus Nummer 456 und stiegen an der Endhaltestelle der Bad Ragazer Pizolbahn aus. Anschließend fuhren wir mit der Bergbahn zum Bahnhof Pardiel. Auf der Website heißt es, dass sich bei veränderten Wetterbedingungen auch die Zugzeiten ändern können. Bevor Sie sich also auf den Weg machen, sollten Sie sich vergewissern, dass es etwas gibt, das Sie auf den Berg bringt.